Eines der wichtigsten Dinge für Fotografen ist das, womit der ganze Krempel transportiert wird. Dabei gibt es einige verschiedene Möglichkeiten, den teuren Kram von A nach B zu bringen. Alle Varianten, ob Rucksack, Tasche, Koffer oder Trolley, haben ihre Daseinsberechtigung. Man sollte nur wissen, wo die Reise hingeht. Ein Landschaftsfotograf wird nicht darauf abfahren, einen Trolley über Stock und Stein hinter sich her zu ziehen.
Mit dem Rucksack zur Arbeit
Seit ich fotografiere, nutze ich Rucksäcke – bis heute! Zu Beginn bin ich noch mit einem Billigrucksack auf die Fotopirsch gegangen. Schnell war ich die Schmerzen in den Schultern leid. Der Tragekompfort passte nicht, was bei dem Preis auch nicht in Frage steht. Als ich dann anfing, nebenberuflich zu fotografieren, habe ich einige Zeit gesucht, gelesen und geforscht. Nach einiger Zeit bin ich auf den Hersteller Fstop Gear gestossen, der seine Rucksäcke und Taschen an die Bedürfnisse zahlreicher Fotografen anpasst. Die große Angebotspalette, unzählige Features und „in use“-Videos haben mich neugierig gemacht und ich habe gleich das zehnfache meines damaligen Billigmodells an Geld in die Hand genommen, um mir einen Loka von Fstop Gear zu kaufen. Mittlerweile ist das gute Stück schon ein paar Jahre in meinem Besitz und sieht bis auf einige Gebrauchsspuren noch ganz schick aus. Der Loka hat sich als äußerst bequem zu tragender Rucksack mit viel Platz herausgestellt.
Allerdings ist er im Beruf des Bildjournalisten teilweise unpraktisch.
Auf die Tasche gekommen
Von Termin zu Termin wurde der Wanderrucksack unpraktischer. Dass man ihn ablegen muss, um beim Objektivwechsel an die Technik zu kommen, mag drinnen nicht stören – es sei denn, der Termin ist auf einer total verdreckten Baustelle. Denn dort und im Matsch war eine dreckige Hülle vorprogrammiert. Damit dann bei Schulbällen oder anderen „noblen“ Veranstaltungen aufzutauchen, bringt kein besonders „sauberes“ Image, wie man sich vorstellen kann. Das waren die Knackpunkte – schneller, unkomplizierter Zugriff zur Technik und Sauberkeit. Also habe ich mich nach einer Tasche umgesehen, wie sie fast alle meiner Berufskollegen im Einsatz haben.
Im Laufe der Zeit hat sich einiges an Technik angesammelt, womit die Suche nach der Richtigen nicht leicht gefallen ist.
Das muss mit:
- eine Canon EOS 5D Mark 3
- eine Canon EOS 7D (Backup)
- ein Canon EF 16-35 F4 L IS USM II
- ein Canon EF 24-105 F4 L IS USM
- ein Canon EF 50 F1.8 II
- ein Sigma EX 105 mm F2,8 DG OS HSM Macro
- ein Tamron SP AF 70-300 F4-5.6 Di VC USD
- ein Canon Speedlite 430 EX III-RT
- ein Manfrotto LED-Panel
- ein Yongnuo LED-Panel
- ein AKG Mikrofon
- Gegenlichtblenden, Fernauslöser, Aufsteckdiffusor, Ersatzakkus, Notizbuch und sonstigen Kleinkram
Wie man sieht, geht bei mir nicht gerade wenig mit auf die Reise. Da fällt es schwer, das passende zu finden.
Bestellt
In die engere Wahl habe ich dann die Marken Lowepro und Crumpler genommen. Lange habe ich im Internet die beiden Taschen betrachtet, nach Pack-Beispielen gesucht, immer wieder das Layout Pixel für Pixel gescannt… und habe mich dann für das Crumpler Jetpack 9000 in grau entschieden. Die Tasche ist wirklich groß und schick. Allerdings habe ich auf Dauer gemerkt, dass der ganze Technik-Kram die Tasche ziemlich schwer werden lässt. Wenn man länger als fünf Minuten und nur einem Gurt über die Schulter in Lauerstellung ist, wird es schnell unangenehm.
Fazit
Bereut habe ich den Kauf nicht. Ein paar Monate war die Tasche im Dauereinsatz. An die Objektive komme ich schnell und gut, wenn ich wechseln muss. Im Tragekompfort müssen einfach Abstriche gemacht werden, denn die oben aufgelistete Technik bringt ein paar Kilo auf die Waage und die verteilen sich nur auf den Schultergurt. Auch den Griff, der im Stoff am hinteren Ende des Deckels eingelassen ist, finde ich gewöhnungsbedürftig. Apropros Deckel: der sollte immer zu sein, da sonst schnell mal was rausfallen könnte.
Zu diversen Anlässen, wo nicht die gesamte Technik mit muss, wird mir das Jetpack weiter treue Dienste leisten. Allerdings hat sich im Alltagsgeschäft der Rucksack unschlagbar bewährt.