Bei einem Sonnenuntergang sollte man sich ein geeignetes Plätzchen zum Fotografieren suchen. Und wenn man es gefunden hat, dann muss man auf den richtigen Moment warten.
Wie wird sich Klärchen in den letzten Minuten zeigen?
Eine Frage, die man sich jedes Mal aufs neue stellt. Welche Rolle spielen die Wolken? Sieht man die Sonne überhaupt in den letzten Zügen vor ihrem alltäglichen Untergang? Welche Farben wird man sehen? Ist man am richtigen Platz?

Der Sonnenuntergang bei Jahnsdorf im Erzgebirge am 4. August 2015 zeigte sich farbenfroh unter der Wolkengrenze.
Am richtigen Fleck!
Am 4. Augugst 2015 war ich glücklicher Weise am richtigen Ort. Die Sonne war noch hoch hinter den Wolken versteckt. Ich überlegte mir, einer Spur ins Gerstenfeld zu folgen, um weitere Mögichkeiten für Aufnahmen zu haben. Auf der anderen Seite des Feldwegs stand reifer Raps – kein sonderbar schöner Anblick.

In der Stollberger Zeitung der Freien Presse wurde der Sonnenuntergang gedruckt.
Mit 50mm mehr Vordergrund
Nachdem ich die wichtigste Szene im Kasten hatte, in der sich eine Wolke mittig durch die Sonne zog, habe ich schnell das Objektiv gewechselt. Meine Wahl: das kleine und günstige 50mm mit 1,8er Offenblende. Eigentlich wollte ich ein gut durchgeschärftes Gerstenfeld im Vordergrund. Also habe ich weit abgeblendet, um möglichst viel Tiefenschärfe zu erreichen. Aufkommender Wind machte mir einen Strich durch die Rechnung. Auf Grund der langen Belichtungszeit schaukelte das Feld vor mir hin und her. Somit konnten nicht alle Gerstenhalme scharf werden.

Der gleiche Sonnenuntergang, aufgenommen mit 50mm Brennweite
Zum Schluss noch ein kleines Lichtspiel
Nachdem der Sonnenuntergang im Kasten war, zogen einige schwache Gewitter mit einer sehr niedrigen Blitzrate vorbei. Zum Fotografieren war es noch zu hell. Außerdem blitzte es nicht häufig genug. Also hieß es zuschauen und genießen, statt fotografieren.
Zwei Tage später hat es das Bild auch in die Stollberger Lokalausgabe der Freien Presse geschafft.